Bodensatz :
Bodensatz
Kein Land für alte Dichter, Teil 5
geschrieben von:
Piko
()
Datum: 29. December 2011 20:31
Lieber Bodensatz,
über folgende Veranstaltung möchte dringendst informiert werden.
Sämtliche Übersetzungen wurden in den letzten Wochen speziell für diesen Abend angefertigt:
"Kein Land für alte Dichter" #5.
Dienstag, 27.12.2011
20:30 Uhr
@ Art Babel
Karlstr.47a
Diesmal:
(mehr oder weniger) junge syrische Lyrik
mit Fares Albahra (Damaskus/Berlin) und Sandra Hetzl (Napoli/Berlin)
deutsch-arabische Lesung und Gespräch mit revolutionären Drehungen und Wendungen.
das Gewehr präsentiert diesmal:
Hank Schmidt in der Beek.
Fares Albahra فارس البحرة
*1971 in Damaskus, Syrien
Dichter, Liedermacher und Doktorand der transkulturellen Psychiatrie. Sohn eines bekannten syrischen Karikaturisten und Künstlers.
Lebt seit 6 Jahren in Berlin.
Sandra Hetzl
*1980 in München
Kunststudium in Neapel und Berlin. Freie Übersetzerin und Dokumentarfilmerin. Dokumentiert den "Arabischen Frühling" seit Anbeginn. Lebt in Berlin.
Mit Gedichten von:
Samar Diab
Mohammed al-Maghout
Hazem Alazma
Aref Hamza
Ryad es-Saleh el-Hussein
Fares Albahra
Jamal Dawoud
"Gibt es eigentlich etwas Nutzloseres
als im Exil zu sein? Die Rebellen in meinem Land werden umgebracht, und die Frau, die in meinem Bett liegt, seufzt alle paar Augenblicke, weil es sie nervt, dass ich noch wach bin. Sie steht auf, geht zur Kommode und nimmt zwei Ohrstöpsel aus einer runden Dose. Ich höre es, ohne mich umzudrehen.
Ich lasse die Tage vor dem Bildschirm verstreichen. Ich arbeite wenig, drei Tage die Woche. Ein oder zweimal treffe ich mich mit meinen Freunden. Sie kiffen, ich trinke Wein und sauge ihren Qualm ein. Wir reden über die Revolution. Manchmal singen wir.
Meine Freundin ist verärgert. Gestern ist sie auch erst um fünf Uhr morgens nach Hause gekommen. Sie sagte: “Diese Revolution dauert ganz schön lange.” Ich komme mir vor, als würde ich sie hinhalten, wie ein Händler.
Gibt es etwas Nutzloseres?
Was ich noch tun könnte?
Manchmal gehe ich hinaus in die Nacht, und höre Musik, oder lausche den Vögeln, die wach bleiben im dunklen Unterholz, in jener Ecke, die für mich momentan die schönste der Welt ist. Wenn ich dort hin gehe, bin ich da, und wenn nicht, bleibt sie unbekümmert in ihrer Schönheit, für sich alleine, so wie sie es auch jetzt in diesem Moment tut.
Ich zähle die Sterne nicht, ich betrachte sie nur. Die Komponisten, die ich auf meinem Handyradio höre, machen mir Angst. Wie ernst sie doch sind! Und wie viele Streuner wie mich es doch gibt in dieser Nacht!"
Fares Albahra
über folgende Veranstaltung möchte dringendst informiert werden.
Sämtliche Übersetzungen wurden in den letzten Wochen speziell für diesen Abend angefertigt:
"Kein Land für alte Dichter" #5.
Dienstag, 27.12.2011
20:30 Uhr
@ Art Babel
Karlstr.47a
Diesmal:
(mehr oder weniger) junge syrische Lyrik
mit Fares Albahra (Damaskus/Berlin) und Sandra Hetzl (Napoli/Berlin)
deutsch-arabische Lesung und Gespräch mit revolutionären Drehungen und Wendungen.
das Gewehr präsentiert diesmal:
Hank Schmidt in der Beek.
Fares Albahra فارس البحرة
*1971 in Damaskus, Syrien
Dichter, Liedermacher und Doktorand der transkulturellen Psychiatrie. Sohn eines bekannten syrischen Karikaturisten und Künstlers.
Lebt seit 6 Jahren in Berlin.
Sandra Hetzl
*1980 in München
Kunststudium in Neapel und Berlin. Freie Übersetzerin und Dokumentarfilmerin. Dokumentiert den "Arabischen Frühling" seit Anbeginn. Lebt in Berlin.
Mit Gedichten von:
Samar Diab
Mohammed al-Maghout
Hazem Alazma
Aref Hamza
Ryad es-Saleh el-Hussein
Fares Albahra
Jamal Dawoud
"Gibt es eigentlich etwas Nutzloseres
als im Exil zu sein? Die Rebellen in meinem Land werden umgebracht, und die Frau, die in meinem Bett liegt, seufzt alle paar Augenblicke, weil es sie nervt, dass ich noch wach bin. Sie steht auf, geht zur Kommode und nimmt zwei Ohrstöpsel aus einer runden Dose. Ich höre es, ohne mich umzudrehen.
Ich lasse die Tage vor dem Bildschirm verstreichen. Ich arbeite wenig, drei Tage die Woche. Ein oder zweimal treffe ich mich mit meinen Freunden. Sie kiffen, ich trinke Wein und sauge ihren Qualm ein. Wir reden über die Revolution. Manchmal singen wir.
Meine Freundin ist verärgert. Gestern ist sie auch erst um fünf Uhr morgens nach Hause gekommen. Sie sagte: “Diese Revolution dauert ganz schön lange.” Ich komme mir vor, als würde ich sie hinhalten, wie ein Händler.
Gibt es etwas Nutzloseres?
Was ich noch tun könnte?
Manchmal gehe ich hinaus in die Nacht, und höre Musik, oder lausche den Vögeln, die wach bleiben im dunklen Unterholz, in jener Ecke, die für mich momentan die schönste der Welt ist. Wenn ich dort hin gehe, bin ich da, und wenn nicht, bleibt sie unbekümmert in ihrer Schönheit, für sich alleine, so wie sie es auch jetzt in diesem Moment tut.
Ich zähle die Sterne nicht, ich betrachte sie nur. Die Komponisten, die ich auf meinem Handyradio höre, machen mir Angst. Wie ernst sie doch sind! Und wie viele Streuner wie mich es doch gibt in dieser Nacht!"
Fares Albahra
Re: Kein Land für alte Dichter, Teil 5
geschrieben von:
rumpeln
()
Datum: 29. December 2011 20:31
ui lesen!
[img]https://lh4.googleusercontent.com/-uvc440izIN0/TvnvP2TjXnI/AAAAAAAABhI/Vg_GHb_y4U8/w298/gggg.gif[/img]
[%sig%]
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[%sig%]
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