Heinz K. aus H.
Die Vorgeschichte: Ein Umzugsunternehmen entrümpelte vor geraumer Zeit die Wohnung des Rentners Heinz K. (Name geändert). Unter seinen Habseligkeiten befand sich ein Tonbandgerät inkl. eines 90-min.-Tapes. Das Tape: Heinz K. verbrachte die letzten 5
Jahre seines Rentnerdaseins damit, seine Nachbarschaft auszuspionieren
und seine Beobachtungen und Gedanken auf Tonband festzuhalten. Besonders
der "asoziale, kriminelle Grieche" (O-Ton) von nebenan
war ihm ein besonderer Dorn im Auge. Neben den üblichen Denunziationen
("Die Scharf aus dem dritten hat Besuch, laut Hausordnung darf
sie das nicht. Sie ist ja angeblich Pastorin, aber ich glaub das
nicht.") driftet K. teilweise in unglaublich verbitterte Hass-und
Depri-Tiraden ab, philosophiert über UFO´s, das Leben
danach, die Gesellschaft als solche und stößt wüste
Drohungen aus ("Wenn ich Kapo in der Hölle wäre,
dann......"). Das Projekt: Der Bodensatz befindet sich im Besitz einer Kopie dieses Tapes, es wurde auf CD gebrannt und vervielfältigt. Die Idee war nun, daß sich alle möglichen musikmachenden Menschen sich diversen Zitaten annehmen und sie musikalisch untermalen, bearbeiten, kommentieren usw. Erlaubt war ALLES. Und die Resonanz war großartig. Musikanten aus unterschiedlichsten Bereichen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum haben uns ihr Material geschickt und es kam soviel Gutes zusammen, dass wir uns entschlossen, eine Doppel-CD zu machen. Und sie haben uns beim Wort genommen und musikalisch keine Rücksichten genommen... nicht unbedingt schön, dafür aber ganz schön anstrengend. Jedenfalls ein ganz spezielles musikalisches Ereignis... |